Mythologie
Was sind Mythen? – Ein Volk ist so gesund und lebendig, wie es und so lange es aus der Kraft seiner Mythen schöpft. Also muß ein Mythos weit mehr sein als eine symbolische Geschichte (griech.: mythos – „Rede, Erzählung, Sage“) – und das Produkt einer ausschweifenden Phantasie.

Mythen sind Spiegel unserer innerseelischen Wirklichkeit. Sie enthalten und entfalten Weisheit, als Summe gemeinsam erlebten Wissens. Wir können sie nicht willentlich erschaffen, sondern sie wachsen und erblühen aus den Tiefen des Unbewußten , das in religio – in „Rückbindung“ steht, zum göttlichen Allwissen. So sind also Mythen notwendige Nahrung für unsere Seelen. Ebenso wie Träume nicht willkürlich und sinnlos aus der Wirkkraft unserer Psyche aufsteigen, sondern zum Ziel haben, uns mit uns selbst zu versöhnen, so bilden sich auch Mythen nicht ohne Sinn und Ziel. Innerseelische ewig gültige Inhalte und Strukturen drängen in symbolische Gestalt. So sind also Mythen Wegweiser für ein sinnvolles, der Schöpfungsordnung angepasstes Leben. Und solange dieser natürliche Gestaltwerdungsprozeß nicht unterbunden wird, bleiben Individuum und Volk gesund. – Neuerdings können wir in der Fantasy-Literatur und entsprechenden Filmen wie Matrix oder Avatar erste Versuche zur Wiederbelebung des im kollektiven Unbewußten schlummernden Heilwissens bemerken. So wohnt also auch den „schönen Geschichten“, die sich um Aphrodite und Ares ranken, so wie um Herkules und Omphale oder Hades und Persephone, ein viel tiefer reichender Sinngehalt inne, als es bei oberflächlicher Betrachtung den Anschein hat. – Hier nun aus der Fülle möglicher Bilder ein paar Beispiele zur Kontaktaufnahme mit innerseelischen Welten.